Dr. Moshe Feldenkrais (1904 – 1984) 

entwickelte die nach ihm benannte Methode über die Zeitspanne seines gesamten Lebens. Das große Interesse für die Vielfalt menschlicher Bewegung schließt seine persönliche Begeisterung für sportliche Betätigung mit ein.  Wissenschaftlicher Pioniergeist brachte auf einzigartige Weise mehrere Wissenschaftszweige und das Erfahrungswissen aus verschiedenen östlichen wie westlichen Bewegungsschulen zueinander in Beziehung.

Vor dem Hintergrund einer ernsthaften Knieverletzung in jungen Jahren, die zum damaligen Zeitpunkt nicht erfolgversprechend behandelt werden konnte,  entwickelte er praktische, zum Teil verblüffend einfache Bewegungsabläufe  mit dem Ziel, sich wieder schmerzfrei und ohne Einschränkung bewegen zu können.
Dabei fand er heraus, dass er seiner Absicht nach verbesserter Bewegungsfähigkeit viel näher kam, wenn er neurologisches Wissen aus der Verhaltensphysiologie, Psychologie, und die achtsame Selbstwahrnehmung mit den Gesetzen der Bewegungsmechanik verknüpfte.
Er brachte sich auf diese Weise bei , wieder schmerzfrei zu gehen und stellte die aus dieser Selbstbeobachtung gewonnene Erkenntnis zum ersten Mal einem Kreis wissenschaftlicher Kollegen vor.

Da die Strategie einen Selbsterziehungsprozess beschreibt, der die Unterscheidungsfähigkeit schult,  bezeichnete er seine Methode als Lern-Methode.
Ziel ist es, die Elemente : Handlung,die dazu gehörigen  Sinnesempfindungen , das innewohnende Gefühl, das Denken ,über das Element der Bewegung wahrzunehmen, gegebenenfalls  zu verändern und zu entwickeln.

Es ist ein  experimenteller , organischen Lernprozess, der an die angeborenen Fähigkeit zur Entwicklung anknüpft.
Für sich selbst blieb Moshe Feldenkrais ein Leben lang Forscher und Lernender. Als Lehrer, Wissenschaftler und Autor publizierte er, und begründete den ganzheitlichen Ansatz seiner Methode in verschiedenen Universitäten in Israel, den USA und Europa.

Berühmte Schüler waren u. a. der israelische Staatspräsident Ben Gurion, der Musiker Yehudi Menuhin, der Regisseur Peter Brook und die Anthropologin Margret Mead. 

 

Biografisches zu seinem Leben:

  • Dr. Moshe Feldenkrais wurde am 06.05.1904 in Slavuta/Ukraine geboren.
  • Als 14 jähriger Junge verließ er 1918 sein Elternhaus, um nach einer 6 monatigen Reise in Palästina anzukommen.
    Die Reise legte er zum großen Teil zu Fuß zurück.
  • Dort arbeitete er zunächst als Bauarbeiter und Nachhilfelehrer.
  • Er lernte Jiu-Jitsu, eine Selbstverteidigungstechnik.
  • 1929 verletzte er sein Knie als begeisterter Fußballer und begann selbst an der Wiederherstellung seiner Bewegungsfähigkeit zu arbeiten. Er bezeichnete diesen Prozess als einen Vorgang und eine Notwendigkeit, dass Lernen wieder zu erlernen. 
  • Erste Publikation über Selbsthypnose.
  • 1930 ging er nach Paris und studierte Maschinenbau und Elektrotechnik. Abschluss 1933.
  • 1933 begegnete er in Paris Jigoro Kano, dem Begründer des Judo und wurde sein Schüler. Er erwarb 1938 einen schwarzen Gürtel (2. Dan) und gründete den „Judoclub“ de Paris.
  • Im selben Jahr wurde er Assistent im Forschungslabor des Ehepaares J. und J. Curie.
  • Er erwarb den Doktortitel in angewandter Physik an der Sorbonne.
  • 1940 floh er nach Schottland. Als wissenschaftlich ausgebildeter Offizier arbeitete er für die Alliierten in der U-Boot-Ortung bis 1945.
  • In diesen Jahren unterrichtete er Judo und hielt Vorträge über seinen neuen Begriff des Lernens.
  • Er kehrte nach Israel zurück und arbeitete zunächst in einem Forschungsinstitut des Verteidigungsministeriums. 
  • Ab 1952 widmete er sich ganz der Ausarbeitung seiner eigenen Methode und gründete sein eigenes Institut.
  • 1969 begann er mit 12 Schüler/Innen die erste, von ihm geleitete, Ausbildung zum professionellen Feldenkrais Practitioner. Dieser folgten noch zwei weitere Ausbildungsgruppen in den USA. 
  • Er starb im Alter von 80 Jahren in Tel Aviv.